Enquete-Kommission „Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen gestalten“

Rede von Rainer Thiel MdL im Plenum zur Drucksache 16/8652 (20.05.2015)

Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren auf der Besuchertribüne,

auf Antrag der FDP wird heute die letzte Enquetekommission in dieser Wahlperiode eingesetzt. „Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen gestalten“ und weiter „Qualifikation und Fachkräftenachwuchs für Handwerk 4.0 sichern, Chancen der Digitalisierung nutzen, Gründungskultur und Wettbewerbsfähigkeit stärken“.

Aus diesem Titel spricht ein hohes Zutrauen in staatliches Handeln. Das dies von der FDP kommt, ist nur zu begrüßen.

Das sich der Landtag des Themas Handwerk annimmt ist ebenfalls nur zu begrüßen.
Zu Recht wird auch im Einsetzungsantrag auf die wichtige Rolle von Handwerk und Mittelstand in Wirtschaft und Gesellschaft verwiesen.
Schon frühzeitig hat die rot-grüne Landesregierung darum die „Handwerksinitiative NRW“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Fördermaßnahmen des Landes für das Handwerk weiterzuentwickeln. Schließlich leistet das Handwerk einen stetigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur Umsetzung der Energiewende.
Fördermittel von rund 20 Mio. Euro unterfüttern die Handwerksinitiative.
„Ein positives Signal für das Handwerk, ja gar eine Liebeserklärung“ nannte das Prof. Wolfgang Schuelhoff, Präsident des NRW Handwerktages 2011 das 9 Punkteprogramm, das unter anderem:

  • die Stärkung der Zusammenarbeit mit dem Handwerk in NRW
  • Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen
  • Stärkung der innovativen und kreativen Potentiale im Handwerk
  • sowie die Bündelung und Abrundung von Konzepten und Initiativen zum Ziel hatte.

Die Zukunftsinitiative Handwerk NRW 2.0 setzte diese Arbeit (2013) fort und nannte zentrale Handlungsfelder:

  • Chancen der Globalisierung
  • Bewältigung des demografischen Wandels
  • Konsequenzen der Energiewende
  • Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)
  • Professionalisierung von Klein- und Kleinstunternehmen

Der FDP Antrag legt nun eine Schwerpunkt auf das Thema Handwerk 4.0 und Qualifikation, Ausbildung, Fachkräfte.

Ob wir tatsächlich einen „ungesunden Akademisierungstrend“ haben, woran es liegt, dass immer weniger Betriebe ausbilden, wie das Problem zu lösen ist, dass 37.000 Ausbildungsplätze 2014 unbesetzt blieben aber 21.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz finden, dass sollten wir sorgfältig und ernsthaft miteinander diskutieren.
Wir sollten auch genauer auseinanderhalten: Was können wir für das Handwerk tun, was für den Mittelstand.
Diese Enquetekommission steht unter enormen Zeitdruck. Es stehen keine vollen zwei Jahre mehr zur Verfügung. Wir geraten mit unserer Arbeit am Ende mitten in den Wahlkampf.
Gestern fand die Arbeit der „Enquetekommission zur Zukunft der chemischen Industrie in NRW“ ihren feierlichen Abschluss, hier nebenan in der Villa Horion.
Als diese Enquetekommission eingesetzt wurde, befürchteten manche, das Ende der Chemieindustrie in NRW. Das Gegenteil wurde der Fall! Ein fundiertes, an der Sache und an Fachlichkeit ausgerichtetes Ergebnis, das einstimmig zu 58 Handlungsempfehlungen kam, das wurde allgemein gewürdigt und gerade von der chemischen Industrie in NRW als wichtiger Beitrag für ihre zukünftige Entwicklung anerkannt.
Das Handwerk in NRW hat ein solches Ergebnis ebenfalls verdient.
Ich freue mich jedenfalls auf eine gute Zusammenarbeit in dieser Enquetekommission, an deren Ende das Motto steht „soll das Werk den Meister loben“.

Auf ein gutes Gelingen!