Unfaire Arbeitsbedingungen im Jobcenter des Rhein-Kreises Neuss

SPD Kreistagsfraktion kritisiert gravierende Einkommensunterschiede und einen zu hohen Befristungsanteil innerhalb der Mitarbeiterschaft

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Nicht im Jobcenter des Rhein-Kreises Neuss, wie SPD-Kreistagsabgeordneter Denis Arndt weiß. Vom zuständigen Personalrat ist er ausführlich über die dort herrschenden Arbeitsbedingungen informiert worden: „Im Jobcenter arbeiten zugewiesene Beschäftigte des Rhein-Kreises Neuss sowie der Bundesagentur für Arbeit. Letztere verdienen angesichts eines besseren Tarifvertrages bis zu 600 Euro mehr im Monat als die kommunalen MitarbeiterInnen.“

Das ist nicht das einzige Problem, wie Denis Arndt weiß: „Eigentlich sollten nicht mehr als zehn Prozent der Beschäftigten befristet eingestellt sein. Diese Zielsetzung, vereinbart in der Trägerversammlung zwischen dem Rhein-Kreis Neuss und der Bundesagentur, wird laut des Personalrates deutlich überschritten.“ Grund dafür ist neben den befristeten Einstellungen durch die Bundesagntur für Arbeit auch die Praxis des Rhein-Kreises Neuss, welcher die Beschäftigen für das Jobcenter im Regelfall nicht aus der eigenen Kernverwaltung rekrutiert, sondern im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung über das Technologiezentrum Glehn bezieht, welches ohne Sachgrund befristet einstellt.

SPD-Forderungen: Löhne angleichen und Befristungsanteil reduzieren

Beide Kritikpunkte wirken sich negativ auf die Entwicklung des Jobcenters aus, wie Arndt erläutert: „Angesichts der hohen Einkommensunterschiede wird kaum ein Beschäftigter des Kreises freiwillig ins Jobcenter wechseln. Auch deshalb, weil die Arbeitsbelastung und die zu bearbeiteten Fallzahlen weit über den Vorgaben liegen.“ Zudem führen die Befristungen zu einer hohen Personalfluktuation, wie Arndt ausführt: „Auf eine Befristung folgt selten eine Entfristung, weswegen mit den MitarbeiterInnen oft auch das aufgebaute Wissen und die Routine verloren gehen.“ Deshalb ist die SPD-Fraktion aktiv geworden, wie Vorsitzender Rainer Thiel MdL begründet: „Die MitarbeiterInnen des Jobcenters leisten angesichts der problematischen Arbeitssituation und der hohen Belastung gute Arbeit, die auch entsprechend gewürdigt und wertgeschätzt werden muss. Deswegen fordern wir im Kreistag auf Initiative von Denis Arndt die Angleichung der Löhne und die Reduzierung der Befristungen.“

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