Braunkohle hat eine Zukunft als Rohstoff in der chemischen Industrie und in der Landwirtschaft

Antrag der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss zum nächsten Kreisausschuss

Wer an die heimische Ressource Braunkohle denkt, verbindet diese in der Regel mit dem Tagebau und den Kraftwerken, die gemeinsam unsere Energieversorgung sichern. Doch hat Braunkohle noch einen weiteren Nutzen, wie Rainer Thiel, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, weiß: „Braunkohle ist für eine vielseitige stoffliche Nutzung sehr wertvoll. So ist sie zum Beispiel zu einem umweltfreundlichen Bio-Dünger und Bodenverbesserer umwandelbar.“ Grundlage dafür ist die verwitterte, oberflächennahe, huminsäurereiche und schadstoffarme Braunkohle (Leonardit).

Durch diese Nutzungsart ist das in Grevenbroich ansässige Unternehmen Humintech mittlerweile weltweit bekannt und international gefragt. „Der von Humintech produzierte Dünger kann zur Reaktivierung ausgelaugter Böden oder zur Entgiftung von Ackerflächen genutzt werden und stellt eine umweltfreundliche Alternative zum Einsatz von chemischen Düngern dar, was zugleich zu einer geringeren Belastung im Grundwasser führt und zudem die Klimabilanz verbessert.“

Da die Braunkohleverstromung voraussichtlich 2038 endet, setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion dafür ein, dass das Bergrecht geändert wird, um den Zugang zur Nutzung des Rohstoffs Braunkohle für eine stoffliche Nutzung auch in Zukunft ermöglichen zu können. „Dieses Ziel ist auch Konsens der NRW-Landespolitik. Die Enquetekommission zur Zukunft der Chemie hat seinerzeit einstimmig unter Beteiligung aller Fraktionen die Stärkung chemischer Wertschöpfungsketten auch durch ’stoffliche Umwandlung von Kohle in Plattformchemikalien‘ beschlossen. Die Änderung des Bergrechtes, was einen Abbau auch nach Ende der Kohleverstromung ermöglicht, wäre in diesem Sinne nur konsequenz“, so Thiel abschließend.

Mehr zum Thema Braunkohle in der chemischen Industrie und in der Landwirtschaft