Unzumutbare Einschränkungen im Bahnverkehr

„Ohne Vorankündigungen wird auf wichtigen Strecken der Nahverkehr reduziert oder sogar eingestellt“, kritisiert Horst Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Kreis Neuss, der vor allem Linien im Blick hat, die durch das Kreisgebiet verkehren:

  • Ab dem kommenden Donnerstag, 23. April 2020, entfallen zunächst für 14 Tage die Züge des RE4 zwischen Mönchengladbach und Neuss, welche sonst auch morgens in Korschenbroich halten und zur Entlastung der S8 verkehren.
  • Weiterhin werden die Züge des RE13 von Viersen direkt nach Düsseldorf umgeleitet, so dass auch sie nicht Mönchengladbach und Neuss erreichen.
  • Die Züge der S-Bahnlinie 8 entfallen nach einem kaum verständlichen Plan auf wechselnden Abschnitten zwischen Mönchengladbach, Kleinenbroich und Neuss. Darüber hinaus werden diese Züge zwischen Düsseldorf und Neuss zeitweise über die Fernbahngleise umgeleitet, dann ohne Halt an den entsprechenden S-Bahn-Stationen.

Begründet werden diese Maßnahmen mit Erneuerungsarbeiten an der Gleis- und Sicherungstechnik sowie an den Gleisanlagen selbst.

„Diese Baumaßnahmen waren sicherlich schon lange geplant, aber die Information der Öffentlichkeit erfolgt erst wenige Tage zuvor: Dies ist für die Fahrgäste unzumutbar, zumal von Ersatzverkehr keine Rede ist: die Züge fallen eben aus!“, kritisiert Fischer.

RRX6-Fahrten zwischen April und Juni über Dormagen und Neuss entfallen ebenfalls

Zudem sind die im gültigen Fahrplan vom 19. April bis 12. Juni 2020 vorgesehene Fahrten des RRX6 von Köln über Dormagen und Neuss nach Düsseldorf ohne Ankündigung ersatzlos entfallen. „Auch der von der SPD schon lange geforderte Pendelzug von Düsseldorf über Neuss, Dormagen nach Köln – der den bis Ende 2022 geplanten Ausfall des RRX6 kompensieren soll – ist nicht vorgesehen“, beklagt Rainer Thiel, der sich zuletzt gemeinsam mit der SPD-Kreistagsfraktion für eine solche Lösung stark gemacht hat.

„Darüber hinaus soll die wichtige S-Bahnlinie 11 von Bergisch-Gladbach über Köln, Dormagen und Neuss nach Düsseldorf nur einmal pro Stunde verkehren! Das reicht bei weitem nicht aus“, ergänzt Thiel.

SPD-Kreistagsfraktion begrüßt Schnellbus-Projekt in Dormagen

Abseits der Kritik am Zugangebot begrüßt die SPD-Kreistagsfraktion sehr das neue Schnellbus-Projekt in Dormagen. „Ab Dezember soll ein Schnellbus mit drei Haltestellen auf Dormagener Gebiet über Köln bis nach Brühl fahren. Dies ist ein wichtiger Schritt für attraktivem ÖPNV, auch auf der Straße“, so Horst Fischer.

Dazu passt leider nicht die Verschiebung des Starts der von der SPD schon lange forcierten Schnellbuslinie von Neuss mit mehreren Stopps im Neusser Süden über die Fleher Brücke zur Universität Düsseldorf. „Aber wir drängen darauf, dass der Start dann zum Fahrplanwechsel im Dezember endgültig erfolgt“, erklärt Fischer abschließend.