Rainer Thiel zu den jüngsten Vorschlägen für einen Standort des Meerbuscher Konverters:
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag NRW, Reiner Priggen, hat am Mittwoch gefordert, im Zuge der Energiewende neue Stromtrassen als Erdkabel zu verlegen.
Dazu erklärt der Landtagsabgeordnete Rainer Thiel:
„Grundsätzlich ist die Erdverkabelung eine Möglichkeit, die Akzeptanz für die Energiewende zu erhöhen. Allerdings müssen die höheren Kosten auch berücksichtigt werden und dürfen nicht zu weiteren Anstiegen der Energiekosten für die Bevölkerung führen. Im Hinblick auf den Konverter Osterath bringen solche ins Spiel gebrachten Maßnahmen aber wenig: Das Konvertergebäude bleibt ja, eine Erdverkabelung könnte allenfalls eine Stichleitung vom Konverter zum Verknüpfungspunkt Meerbusch-Osterath sein. Die von der Hauptstromtrasse betroffene Bevölkerung hätte also nichts von einem solchen Erdkabel. Hier gibt es noch viele offene technische Fragen – deswegen wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung der richtige Schritt!“
Thiel zur Folge mache es erst Sinn, über eine Erdverkabelung zu reden, wenn klar sei, wo der Konverter denn stehen solle. Derzeit betrage der Suchradius für den Konverter 20 Kilometer rund um Osterath – betroffen wären also Kaarst, Neuss, Willich und Krefeld.
„Im Zuge der Konverter-Diskussion erfahren wir wöchentlich neue Schnellschüsse und unbedachte Äußerungen von Politikern unterschiedlicher Couleur – Herr Priggen will eine Erdverkabelung, Landrat Petrauschke will einen Konverter in Grevenbroich, die Grünen in Grevenbroich wollten ihn nach Rommerskirchen schicken – das hilft uns alles nicht weiter. Ich kann die Bürgerinnen und Bürger in Osterath sehr gut verstehen – aber es darf auch nicht sein, dass man jetzt den Konverter anderen vor die Nase setzt. Was wir brauchen, ist endlich ein Gesamtkonzept für den Netzausbau im Rhein-Kreis Neuss. Hier ist auch der Landrat gefragt. Wir müssen für alle Menschen eine Lösung finden, die am wenigsten belastet!“ so Thiel.